Handsome Furs (Montréal, Canada) tourten in Europa,
bevor sie überhaupt Songs aufgenommen hatten. Sie
supporteten Leute wie David Cross und Modest Mouse –
ohne überhaupt ein Album veröffentlicht zu haben… Im
Winter 2006 zogen sich Dan Boeckner (Sänger & Gittarist
von WOLF PARADE) mit seiner Freundin, der
Schriftstellerin Alexei Perry, in ein kleines Studio in
Vancouver zurück. Dort entstand ihr lang erwartetes
Debüt Album „Plague Park“. Dunkel und minimal, laut und
ehrlich – Der Stoff, aus dem die Platte gemacht ist, ist
genauso inspiriert von langen Sommernächten und
Highways, wie von skandinavischem Black Metal und
Betonstraßen. Bei den Texten schwingt oft eine
Leidenschaft für finnische Märchen mit. Im Grunde ging
es Handsome Furs darum, so spärlich und repetetiv wie
möglich zu klingen, mit kaum mehr als Gesang, Gitarre
und einem Drumcomputer. Heraus kamen ans Land gebundene
Kapitäne, Eier aus Gold & Eisen und schlaflose Körper…
Boeckner’s desillusionierte Vocals hallen leicht wider,
während sie von einem frenetischen Unterton aus Angst
und Ungewissheit angekündigt werden, immerzu
punktiert von den Beats des Drumcomputers.
Tiefsitzendes Verlangen kämpft mit eiserner Realität,
während rastloser Hochmut gegenüber Großstadtleben und
Kleinstadtöde miteinander kollidieren. Ihr Debüt ist
eine Scheibe voller melancholischer Züge,
herzzerreißender Sehnsucht. Eine nackte Symphonie auf
ihrem Irrweg zwischen Stadt und Land, gemacht für die
Ohren beider Seiten.
Und ganz nebenbei gewannen sie kürzlich auch noch
den Plug Independent Music Award für das beste
Musikvideo des Jahres mit “I’ll Believe In Anything”.
Kein Wunder, bei solch hübsch gepuderten Perücken,
Hühnern und Kanonen… Handsome Furs, das ist „Wolf
Parade, ohne den Typen, den jeder mag, und keine
wirklichen Instrumente“ – so Boeckner selbst.
Infos &
Hörbeispiele:
www.handsomefurs.com
www.myspace.com/handsomefurs
www.subpop.com/artists/handsome_furs
PHROSH
Percussion verschmilzt mit Stimme, sakrale Chöre singen
etwas von der letzen Party, leere Wasserflaschen spielen
das Blaue vom Himmel und im Badezimmer erklärt einer
unsere Welt, ohne dabei lächerlich oder irrelevant zu
wirken. Offenbar geht diese Idee auf, mit allem zu
arbeiten, was man bekommen kann, ohne Scheuklappen
musikalische Freiheit zu erleben, in der Humor nie
fehlen darf. Denn: Music comes from life. Mit ihrem am
7.9. erscheinenden Album präsentiert uns das
Heidelberger Quartett ihr zweites Werk, quasi
druckfrisch also. „Lullabies And Rare Sensations“, das
ist Indie-Pop vom Feinsten, wunderbar melodiös und immer
irgendwie anders. Der perfekte Ausklang für einen
Spätsommerabend…
Weitersurfen:
www.phrosh.com
www.myspace.com/phrosh