Beatboxing - In aller Munde
Das Beatboxen, also rhythmische Melodien und Geräusche, die im Mund
entstehen erlebten in den letzten Jahren ihr großes Comeback. In den 80ern
entwickelte sich in Amerika diese Gesangsakrobatik eher durch Zufall. Zu
dieser Zeit gab es noch keine Computer, die diese Klänge und Beats hätten
produzieren können. Somit mussten die Rapper ihre Beats selbst erzeugen.
Und genau diese Art von Kunst ist auch heute wieder angesagt. Robeat alias
Robert Wolf ist Beatboxer. Mit seinen 20 Jahren ist er inzwischen deutscher
Vizemeister im Beatboxen.
Zum Gespräch treffe ich Robeat im Büro seines Managements, einer
Altbauwohnung in Esslingen bei Stuttgart.
Interview: Simone
Tan
„Robeat, gleich zu Beginn stelle ich dir die Frage, die du bisher
wahrscheinlich jedem Reporter schon beantworten musstest: Wie kamst du zum
Beatboxing?“
Robeat: „Ich hab’ vor ungefähr fünf Jahren mit dem Beatboxen angefangen, ich bin über einen Freund, der das auch macht, drauf gekommen.“
„Robeat, du bist inzwischen deutscher Vizemeister im Beatboxen. Was brauchts
denn zum guten Beatboxer?“
Robeat:
„Man muss auf jeden Fall sehr kreativ
sein und darf sich vor keinen Geräuschen schämen.“
„Um das Beatboxen so professionell zu beherrschen wie du, bedarf es doch
bestimmt einigem an Musikalität
und Disziplin.“
Robeat:
„Definitiv. Die Musikalität habe ich
von meinem Vater geerbt, er selbst ist auch Musiker. Zudem spiele ich schon
seit 13 Jahren Keyboard und Synthisizer. Um aber wirklich fit im Beatboxen
zu bleiben übe mehrmals täglich, zum Beispiel gleich nach dem Aufstehen und
kurz vor Auftritten sowieso. Im Prinzip den ganzen Tag lang. Das kann dann
für die Umwelt auch ziemlich anstrengend werden. Meine Eltern haben mir dann
irgendwann schon mal gesagt „Chill dich mal“, schließlich habe ich jedes
Mal, wenn ich an ihnen vorbeigegangen bin ein Geräusch, oder einen Beat von
mir gegeben.
„Kannst du Schritt für Schritt erklären, wie man von den “merkwürdigen
Geräuschen“ zu den richtigen Beats gelangt?“
Robeat:
„Man muss zuerst den Beat machen…
(aus Robeats Mund kommen nun Beats, die klingen wie am Computer erzeugt)
und mit der Nase kann man dann die Melodie machen, das klingt dann
ungefähr so: (summt bekannte Melodie
aus Nintendo-Spiel).
Und dann beides zusammen: (es klingt
als hätte jemand den CD-Player eingeschalten, aber es ist tatsächlich Robeat,
der diese Klangkunst produziert)… und so funktionierts.
Robeat versucht anschließend auch mir das Beatboxen beizubringen, wobei es
auch beim Versuch bleibt und ich resigniert feststellen muss, dass aus mir
wohl keine Beatboxlegende wird. Um mich wieder aufzuheitern, erklärt mir
Robeat, dass man den Spieß, beziehungsweise in diesem Fall den Beat, auch
umdrehen kann:
Robeat:
„Man kann auch den Beat mit der Nase
machen und dann die Melodie dazufügen.“
(sprachs und versetzt alle im Raum
anwesenden erneut ins Staunen)
„Im Hinblick auf die Zukunft: Was für Pläne hast du für die nächste Zeit?“
Robeat:
„Ich will auf jeden Fall an der
nächsten deutschen Meisterschaft teilnehmen und dann
(überlegt und fängt an zu grinsen)
einfach mal schauen, was sich so ergibt.“
Weitere Informationen, das Interview in digitaler Form, sowie einen Audio-
und einen Videobeitrag gibt es unter
www.jungerkulturkanal.de,
beziehungsweise unter extrahertz.de. Unter beiden Adressen gibt es die
Medien zum Anhören und Herunterladen.