Ihre Passion hat sie nicht verloren und gibt sie heute an junge Sänger weiter.
So auch bei einem Meisterkurs an der Hochschule für Musik Karlsruhe.
Kammersängerin Ileana Cotrubas wurde in Rumänien geboren und
war bereits mit neun Jahren Solistin des Kinderchores von Radio
Bukarest. Sie studierte Gesang am Konservatorium in Bukarest und
an der Wiener Musikakademie und gab ihr Debüt an der Rumänischen
Nationaloper als Yniold in „Pelléas et Mélisande“. Nachdem sie beim
Gesangswettbewerb in s‘Hertogenbosch und beim Münchner Rundfunkwettbewerb
jeweils den Ersten Preis gewonnen hatte, wurde sie
für drei Jahre an die Oper in Frankfurt/Main verpflichtet. Bald folgten
weitere Einladungen: zu den Festspielen in Salzburg, Glyndebourne
und Florenz und zu den beiden Opernhäusern, an denen sie dann viele
Jahre lang regelmäßig auftrat, das Royal Opera House Covent Garden
und die Wiener Staatsoper. Ileana Cotrubas sang an allen bedeutenden
Opernhäusern, darunter die Opéra Paris, La Scala di Milano, Lyric
Opera of Chicago, in San Francisco und an der Metropolitan Opera
New York, wo sie als Mimì, Gilda, Violetta, Micaela und Tatiana zu hören
war. In Deutschland ist sie besonders bekannt geworden durch die
Aufführungen von „La Traviata“ an der Bayerischen Staatsoper
München unter Carlos Kleiber, die auch für die Deutsche Grammophon
aufgenommen wurden. Bei den Salzburger Festspielen sang sie Pamina
(1978-1984), Konstanze (1980/81), Liederabende und Orchesterkonzerte.
Die wichtigsten Rollen ihres Repertoires waren Susanna, Zerlina,
Pamina, Amina, Norina, Adina, Gilda, Violetta, Mimì, Micaela, Antonia,
´
Manon (Massenet), Mélisande, Tatiana, Sophie; in späteren Jahren sang
sie auch Rosalinde, Elisabetta (Don Carlo), Nedda, Marguerite, Amelia
(Simone Boccanegra), Alice, Desdemona und Charlotte (Werther).
Ileana Cotrubas wurde auch von den bedeutendsten europäischen
Orchestern für Konzerte eingeladen, und sie gab Liederabende im Musikverein
Wien, im Royal Opera House Covent Garden, in La Scala di
Milano, in der Carnegie Hall New York, in Paris, München, Salzburg,
Zürich, Genf und vielen anderen Musikzentren. Konzertreisen führten
sie nach Tokyo, Buenos Aires, Rio de Janeiro, zum Macao Festival und
nach Taiwan. Zu ihren wichtigsten Aufnahmen gehören „Le Nozze di
Figaro“, „Die Zauberflöte“, „L‘elisir d‘amore“, „Alzira“, „La Traviata“,
„Rigoletto“, „Les Pêcheurs de Perles“, „Carmen“, „Manon“, „Louise“
und eine Produktion mit Arien von Mozart, Donizetti, Verdi, Charpentier
und Puccini.