(Anmoderation: siehe Teasertext)
“My name is
Zbigniew Rybczyński. I’m äh… ja… I don’t know who
I am.
A filmmaker I suppose.”
Etwas bescheiden stellt sich der
Künstler selbst vor, obwohl er, einer der Pioniere der Musikvideos
seiner Zeit war. In den 80iger Jahren produzierte er Videoclips zu den
Songs von den Pet shop boys.
Aber auch Größen, wie die der Sänger Mick Jagger und John Lennon verhalf
er durch die Videos, die er zu deren Musik abstimmte zum Erfolg.
Das Musikvideo
zu John Lennon‘s Lied „Imagine“, war die erste high definition
Produktion der Geschichte, die
Rybczyński in den Vereinigten Staaten produzierte.
Für die Produktion dieses
Musikvideos benutzte er damals die Blue Screen Technik. Er filmte
die Personen vor einem einfarbig blauen Hintergrund und konnte sie
nachträglich vor einen anderen Hintergrund in einen Raum setzen. Erst in
der Nachbearbeitung setzte er die Räume so aneinander, dass es aussah,
als würden die Leute durch verschiedene
Räume laufen.
Belohnt wurde sein erfolgreiches
Schaffen durch
drei MTV Video Music Awards und den MTV Video Vanguard Award. Den bekam
Rybczyński
1986 für
seine Rolle als „Visionär auf dem Gebiet der Musikvideos“ verliehen. Für
seinen Kurzfilm Tango erhielt er 1983 sogar einen Oscar.
Seine Musikvideos produzierte
Rybczyński in
den Jahren 84,85,86.
Damals erzählt
er,
gab es eine Zeit, die voller
Tatendrang war etwas Neues auszuprobieren.
Es war der Beginn von
MTV. Die Idee war es, etwas völlig Neues zu machen. Die Situation für
Kameraleute sei eine völlig neue gewesen. Es gab ein Budget und ein
großes Publikum des Fernsehens. Die Musiker und Künstler mit denen man
arbeiten konnte, waren rebellisch, neugierig und bereit etwas
auszuprobieren. Eine Gruppe von Frauen gründeten damals MTV. Sie wollten
einfach nur gute Videos und gute Musik spielen. Sie glaubten an ein
komplett neues Medium. Irgendwie war etwas geboren, das großen Einfluss
auf die Entwicklung von Musik und auch auf die Entwicklung des Films
nahm.
Die Schwierigkeit war, die Musiker
von den Musikvideos zu
überzeugen, weil sie Musikvideos bis zu dem Zeitpunkt nicht kannten.
Er musste ihnen klarmachen, dass
man extrem viel mit Musiktechnologie experimentieren kann. Es war ein
mühsamer Weg und Rybczyński
hat begonnen viele seiner Bemühungen aufzugeben.
Heute ist für
Rybczyński das
Musikvideos produzieren Vergangenheit. Musikvideos, gibt er zu, schaut
er wegen ihrer kitschigen Art und den sich wiederholenden Themen
kaum noch an. Damals experimentierte er mit Musikvideos
für seine heutigen, mehrstündigen
Filme. Der polnische Experimentalfilmer und Kameramann Zbigniew
Rybczyński entwickelte dadurch
die Technik damals weiter und prägte das Bild seiner Zeit.
Abmoderation:
Wenn ihr eine der technischen
Errungenschaften von Rybczyński
aus den 80iger Jahren sehen wollt, habt ihr noch bis zum 19. August
Zeit, euch die Ausstellung „The
State of Image“ mit dem Medienpionier
Zbigniew Rybczyński und Gábor
Bódy im ZKM anzuschauen.
Neben Rybczyński‘s Musikvideos
kann man dort auch Kurzfilme und Bilder des Künstlers sehen.
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