Wenn bei einem Musiker die Sonne aufgeht liegt er
entweder noch im Bett oder spielt bei einem besonders schönen Anlass ein
besonders schönes Stück. Bei dem Sinfonischen Konzert im neuen
Wolfgang-Rihm-Forum in der Musikhochschule Karlsruhe am 10. Mai 2013
war Zweiteres der Fall. Unter der Leitung von dem renommierten Dirigenten
Mario Venzago begeisterte das
Hochschulorchester den vollbesetzten Saal mit einem sehr unterschiedlichen
Programm. Neben zwei typischen
Rihm-Stücken fand auch die altbekannte zweite Brahmssinfonie großen Beifall
beim Publikum.
Auch für die
Musiker, alles Studenten der Hochschule für Musik in Karlsruhe, war das
Konzert eine neue Erfahrung mit so manchen Herausforderungen. Denn bei solch
einem Konzert sind vorher viele Proben angesagt. Diese müssen dann auch mit
dem Studium irgendwie unter einen Hut gebracht werden. Vor allem für
Dorothea, die zweite Geige spielt, ist es im ersten Semester ziemlich
stressig. Die Hornisten Claudio und Tristan sehen das dagegen ein bisschen
lockerer. Denn trotz allem macht die Musik den dreien Spaß. Das gemeinsame
Musizieren ist wichtiger Bestandteil der Orchestermusiker.
Auch der Dirigent Mario Venzago betont, wie wichtig das
Finden in einem Orchester ist. Bevor bestimmte Stücke erprobt werden, muss
erst mal das gemeinsame Musizieren erlernt werden. Ein Dirigent mit hohen
Ansprüchen. Laut Dorothea wurden dadurch die Proben auch ziemlich intensiv
und teilweise anstrengend. Dass er manchmal auch zur Furie werden kann, gibt
Venzago auch lächelnd zu. Trotzdem haben die Studenten viel aus der
Zusammenarbeit mit ihm gelernt und viel neues musikalisches Wissen erhalten,
meint Claudio.
Vor allem die zweite Brahms-Sinfonie hat die Musiker
begeistert. Geigerin Dorothea mag Brahms-Sinfonien generell sehr gerne und
auch Hornist Tristan findet Brahms einfach super. Claudio ergänzt und
beschreibt die Sinfonie als ein unglaublich warmes und emotionales Stück. Im
Gegensatz dazu stehen die beiden Rihm-Stücke. Bei dem Stück Marsyas geht es
ein wenig wilder und stürmischer zu. Mario Venzago weist auf die technischen
Schwierigkeiten hin. Diese hat auch Dorothea bemerkt. Anstatt sich auf ihr
Gehör verlassen zu können war sie bei den Rihm-Stücken einfach froh, nicht
anders einzusetzen wie die anderen um sich herum.
Gerade wegen dieser vielen Schwierigkeiten, Erfahrungen
und Herausforderungen war das
Konzert am Ende auch für die Musiker eine große Bereicherung. So hatte nicht
nur das Publikum, sondern auch das Orchester einen großartigen Abend beim
Sinfonischen Konzert im neuen Wolfgang-Rihm-Forum am 10. Mai 2013.