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Induktives Laden von Fahrzeugen - Jakob Bisinger
Wintersemester 2020/21
Jakob Bisinger

Stand der Technik

Bisher werden nur wenig Autos per Induktion geladen, da die hierfür nötige Infrastruktur noch nicht flächendeckend verbreitet ist und die Kosten die Vorteile bisher nicht aufwiegen. So werden E-Mobile nach wie vor mit Steckern geladen, welche mit Leistungen um die 20 Kilowatt die Akkus mit Strom versorgen. Dies ergibt eine Ladezeit von ca. 4,25 Stunden bei einem Auto mit 85 kWh Akku (vergleichbar Tesla Model S).

Jedoch versuchen sich erste Länder und Unternehmen an Pilotprojekten, mit welchen das induktive Laden weiter erforscht werden soll. Dabei unterscheiden sie diese Konzepte in zwei Kategorien:  Das induktive Laden im Stillstand und das induktive Laden in fahrenden Fahrzeugen.

 

 Induktives Laden im Stillstand:

Diese Methode des Ladens wird bereits verwendet und wird in den kommenden Jahren weiter an Berühmtheit gewinnen. Die dazu benötigte Technologie ist schon seit vielen Jahren entwickelt und wird bereits regulär in Handyladegeräten oder elektrischen Zahnbürsten angewandt. Eine Skalierung ist somit durch die bereits gewonnene Erfahrung einfacher geworden und wird beispielsweise von dem US-Unternehmen Qualcomm bereits erforscht. Dieses Projekt geschieht in Kooperation mit der Universität von Auckland, beschränkt sich jedoch nur auf die stationäre Aufladung.

 

Induktives Laden in Bewegung:

Die Versorgung von Fahrzeugen während der Fahrt erweist sich bisher als schwieriger. Nicht nur, dass viele Kilometer an Straße für die effektive Ladung eines Fahrzeuges mit der Technologie nachgerüstet werden müssten. Sondern auch die benötigte Leistung, welche diese Systeme liefern sollten, muss so hoch sein, dass mehr als nur die zum Erhalt der Geschwindigkeit genutzten Energie übertragen wird. In bisherigen Systemen wird hierfür ein Leiter im Boden vergossen, welcher die elektrischen Schwingungen transportiert. Da hier jedoch aufgrund der ungenauen Platzierung von Sende- und Empfängerspule und des damit verbundenen großen Luftspalts keine hohen Ströme übertragen werden können, wird von der Universität Auckland ein anderer Ansatz verfolgt.



Abbildung 1: E-Quckie

 

Sie forschen an vielen kleinen, runden Spulen, welche direkt unter dem Elektromobil an- und abgeschaltet werden. Dadurch erhoffen sie sich eine Übertrageleistung von bis zu 30 Kilowatt zu erreichen, was sich drastisch von den 1-20 Kilowatt, welche mit einer einfachen Übertragerleitung (vergl. Abb. 1) zu erreichen wäre. Dies würde eine effektive Ladung während des Erhalts der Geschwindigkeit ermöglichen.

 

Überschlagsrechnung:

Angaben für einen Tesla Model 3

Für einen Akku mit 85 kWh müsste selbst bei einer unrealistischen, linearen Aufladung das Auto bei 30 Kilowatt Empfängerspulenleistung 8,5 Stunden auf dieser Autobahn fahren, um den Akku komplett zu laden.

Viele Elektroräder besitzen heute einen Magnetstecker, welcher es ihnen ermöglicht, in sekundenschnelle und ohne perfekte Platzierung die Ladeverbindung herzustellen. Diese Magnetstecker verhindern außerdem Schäden an Fahrrad, Kabel oder Mensch, sollte eine Person über das Kabel stolpern.

Abbildung 2: Magnetstecker eines Elektrofahrrades

In Abbildung 1 ist der E-Quickie zu sehen, welcher von Studierenden bereits mit der kontaktlosen Energieübertragung von SEW betrieben wird. Dieser ist in der Lage, seine für die Fahrt benötigte Energie nur über Induktion zu erhalten. Auf Grundlage dieser Kooperation soll auch die E-Rikscha mit der kontaktlosen Energieübertragungstechnik erweitert werden. Die Entwicklung des Aufbaus wurde dabei in der Bachelorarbeit von Herrn Mahdawi entwickelt und durch Herrn Gökce in seiner Bachelorarbeit mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet.

 

 

 


  Mit Unterstützung von Prof. J. Walter Wintersemester 2020