Hardware:
Im Rahmen des Projektes wurde für
die Verwendung eines ToF-Sensors entschieden. Der ausgewählte Sensor
von ST mit der Bezeichnung VL53L0X verfügt über ausreichende
Reichweite und einen geeigneten Erfassungswinkel, sodass eine
Personenzählung durchgeführt werden kann. Auch das mögliche,
energieeffiziente Betreiben des Carriers mit 3,3V spricht für diese
Auswahl.
In unseren Versuchen zeigte sich, dass ein Abstand
der Sensoren von 10cm zueinander verlässliche Ergebnisse mit der von
uns programmierten Software liefert.
Software/Messprinzip:
Abb.: Schematische Darstellung der Schaltung
Die hier zeigte Abbildung stellt schematisch die Schaltung mit den
Messbereichen der einzelnen Sensoren dar. Die Sensoren messen
Abstände zu Objekten oder Personen, welche sich im Sichtfeld (Field
of View, FoV) befinden. Dabei ist es nicht von Relevanz, welchen
Abstand die Messobjekte zu den Sensoren haben. Es werden Änderungen
im Sichtfeld detektiert. Diese Änderungen werden Mirkocontroller
intern verarbeitet. Dabei beitzt jedes FoV eine eigene Variable.
Wird ein Messobjekt im FoV Sensor 1 erkannt, wird eine Variable auf
den Wert 2 gesetzt. Wird erkannt, dass sich kein Messobjekt mehr im
FoV Sensor 1 befindet, wird die selbe Variable gleich 0 gesetzt. Für
das FoV Sensor 2 gilt das gleiche Vorgehen, jedoch wird die
jeweilige Variable auf den Wert 1 und 0 gesetzt. Um so eine
Richtungserkennung umzusetzen, werden diese beiden Variablen bei
einer Änderung im Sichtfeld addiert und die Reihenfolge der Summen
betrachtet. Hierdurch ergeben sich 4 Fälle, mit welchen die
Laufrichtung und auch Fehlerfälle eindeutig erkennbar sind. Ob
eine Person einen Raum betritt oder verlässt hängt davon ab auf
welcher Seite des Eingangs die Sensorik angebracht ist und wie es
intern definiert wurde. Es kann jedoch durch einfache Anpassungen
des Codes konfiguriert werden. In unserem Aufbau entspricht Fall 1
einer Person, welche den Raum betritt. Fall 2 representiert das
Verlassen eines Raums. Fall 3 und 4 sind Sonderfälle, in welchen
Personen vor die Sensorik treten und wieder umkehren ohne das
Sichtfeld komplett zu verlassen. Auf die einzelnen Fälle wird
anschließend in der nachfolgenden Fallerklärung eingegangen.
Fall 1: Person betritt einen Raum
Abb.: Fall 1 in einem zeitlichem Kontext
Wenn kein Messobjekt oder Person
in dem Sichtfeld des Sensors erkannt wird, ist die Summe beider
Variablen der Senorsignale gleich null. Betritt nun eine Person den
Raum bedeutet es in dem von uns gewählten Aufbau, dass das
Sensorsignal 1 zuerst getriggert und auf den Wert 2 gesetzt wird.
Da eine Änderung im Sichtfeld der ToF-Sensoren stattfand, wird die
Summe aus beiden Signalen gebildet und gespeichert. Anschließend
wird Sensorsignal 2 getriggert und auf den Wert 1 gesetzt. Das
Messobjekt befindet sich nun im Overlap-Bereich. Die Summe aus
beiden Signalen wird gebildet und wieder gespeichert. Verlässt das
zu messende Objekt nun das Sichtfeld des Sensors 1 wird dessen
Signalvariable auf den Wert null gesetzt und die Summe gebildet.
Verlässt nun das zu messende Objekt den kompletten Messbereich, so
wird auch die Signalvariable von Sensor 2 auf den Wert null gesetzt.
Durch die Betrachtung der Reihenfolge der Summe entsteht hierbei
eine eindeutige Zahlenreihenfolge. 0 - 2 - 3 - 1 - 0 steht für das
Betreten eines Raumes.
Fall 2: Person verlässt einen Raum
Abb.: Fall 2 in einem zeitlichem Kontext
Wie bei Fall 1 werden die Sensorsignale getriggert, sobald
sich ein Objekt oder eine Person im Messfeld befindet. Fall 2
beschreibt die den Fall, dass eine Person sich zuerst durch das
Messfeld von Sensor 2 bewegt, den überlappenden Messbereich betritt
und anschließend sich zuletzt in FoV Sensor 1 zuletzt aufhält. In
unserem Aufbau entsprach die Zahlenfolge der Summe 0 - 1 - 3 - 2 - 0
dem Verlassen eines Raumes.
Fall 3: Person betritt beide Sichtfelder, kehrt jedoch um
Abb.: Fall 3 in einem zeitlichem Kontext
Es kann durchaus passieren, dass Personen den Messbereich
betreten und wieder umkehren. Die Fälle 3 und 4 behandeln dieses
Verhalten. Dabei ist es ebenfalls eindeutig an der Reihenfolge der
Summe erkennbar, ob diese Fälle eingetreten sind. Läuft eine Person
durch den Messbereich des Sensors 1 in den Überlappungsbereich,
kehrt dann aber wieder um und verlässt das Messareal ergibt sich die
Zahlenfolge 0 - 2 - 3 - 2 - 0, wenn davon ausgegangen wird, dass die
Person von außen an einen Raum herantritt und bei Betreten des Raums
umkehrt. Für den gegenteiligen Fall, Person möchte den Raum
verlassen, kehrt jedoch im Überlappungsbereich um, ergibt sich die
Zahlenfolge 0 - 1 - 3 - 1 - 0. Auch hier Ergibt sich eindeutig durch
die Zahlenreihenfolge ein interpretierbares Bewegungsmuster.
Fall 4: Person betritt den Raum, kehrt jedoch um
Abb.: Fall 4 in einem zeitlichem Kontext
Fall 4 ist Fall 3 dem Bewegungsmuster einer Person folgend
grundlegend ähnlich. Jedoch besteht hierbei der Unterschied, dass
die Person nicht auf Höhe des Überlappungsbereichs umkehrt. In dem
gezeigten Fall wird angenommen, dass eine Person einen Raum betreten
möchte, bis nach dem Überlappbereich in den Raum hinein läuft, doch
umkehrt und den Raum verlässt. Dabei ergibt sich die Zahlenfolge 0 -
2 - 3 - 1 - 3 - 2 - 0. Sollte dieses Ereignis von
gegenüberliegenden Seite eintreten, ergibt sich die Zahlenfolge 0 -
1 - 3 - 2 - 3 - 1 - 0.
In allen Fällen ist es somit
eindeutig zuordenbar, in von welcher Richtung sich die Person in das
Messfeld gegeben hat. Auch mit der Abdeckung der Fälle 3 und 4
lassen sich 1D-Bewegungsmuster von Personen im Messfeld der Sensoren
interpretieren.
Betreut durch:
Cor-Sen Tim Zink, Tim Brachat |