Zweck des Glasierens Erst die Glasur macht eine
Keramikvase wasserundurchlässig. Auch macht sie die Oberfläche
robuster, beispielweise gegen Verkratzen. Der wichtigste Zweck des
Glasierens ist aber die Gestaltungsmöglichkeit, die sich durch die
verschiedenen Farben ergibt und so Individualität
ermöglicht.
Ursprünglicher Glasierprozess in der Majolika
Die Majolika ist eine Manufaktur, dementsprechend werden die
Prozesse in Handarbeit durchgeführt. Beim Glasieren werden hierbei
die meisten Objekte in ein Bad aus Glasur getaucht und gleichzeitig
rotiert. Manche Objekte werden auch auf einem Drehteller befestigt
und dort mit Glasur besprüht. Bei Tassen, Vasen oder ähnlichen
Objekten muss auch der Innenraum noch mit Glasur besprüht werden, da
beim reinen Eintauchen Lufteinschlüsse entstehen können, die man im
Endprodukt sieht.
Prozess an der Arbeitsstation
Die im letzten Semester entwickelte Arbeitsstation sollte diesen
Prozess erleichtern. Hierzu wurde ein Vakuumgreifer installiert, mit
welchem die Objekte angehoben werden können. Anschließend werden sie
in einen Eimer mit Glasur getaucht, um diese außen aufzubringen.
Muss die Glasur auch innen, wie beispielweise bei einer Vase,
aufgebracht werden, wird das Objekt noch über einen Sprühkopf
gehalten. Der Sprühkopf ist an eine Pumpe angeschlossen, welche
die Glasur direkt aus dem Eimer herauspumpt.
Prozesse
in der Industrie In der Industrie gibt es
unterschiedliche Möglichkeiten, Objekte außen und innen zu
glasieren. Um Objekte außen zu glasieren, können diese entweder
besprüht werden oder komplett eingetaucht werden. Diese Methoden
werden auch in der Majolika verwendet. Dieser Prozess kann auch
automatisiert werden. Beim Eintauchen wird so häufig mit großen
Becken gearbeitet, in denen Vasen, Tassen oder ähnliche Objekte so
in der Glasur rotiert werden können, dass das Innere direkt
mitglasiert wird. Beim Sprühen wird das Objekt auf einem Drehteller
platziert, gleichmäßig gedreht und mit einer Pistole besprüht.
Das Auftragen von Glasur im Inneren ist aufwändiger, da man hier
oft schlechter herankommt, so ist auch das gleichmäßige Verteilen
schwieriger. Hier wird das Auftragen der Glasur häufig über einfache
Düsen vorgenommen. Beispielsweise wird einfach eine Tasse mit der
Öffnung nach unten über die Düse gehoben und das Innere wird so mit
Glasur ausgespült. Auch kann Glasur direkt in das Objekt gefüllt
werden, anschließend wird es geschwenkt und die überflüssige Glasur
wieder ausgeschüttet. |