Prof. J. Walter - Informationstechnik, Mikrocomputertechnik, Digitale Medien Stand der Technik
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Prozess: Schrühbrand - Glasieren
Wintersemester 2019 / 2020
Tanja Schmadel
Philipp Leichter

Stand der Technik

Zweck des Glasierens
Erst die Glasur macht eine Keramikvase wasserundurchlässig. Auch macht sie die Oberfläche robuster, beispielweise gegen Verkratzen. Der wichtigste Zweck des Glasierens ist aber die Gestaltungsmöglichkeit, die sich durch die verschiedenen Farben ergibt und so Individualität ermöglicht.

Ursprünglicher Glasierprozess in der Majolika

Die Majolika ist eine Manufaktur, dementsprechend werden die Prozesse in Handarbeit durchgeführt. Beim Glasieren werden hierbei die meisten Objekte in ein Bad aus Glasur getaucht und gleichzeitig rotiert. Manche Objekte werden auch auf einem Drehteller befestigt und dort mit Glasur besprüht. Bei Tassen, Vasen oder ähnlichen Objekten muss auch der Innenraum noch mit Glasur besprüht werden, da beim reinen Eintauchen Lufteinschlüsse entstehen können, die man im Endprodukt sieht.

Prozess an der Arbeitsstation
Die im letzten Semester entwickelte Arbeitsstation sollte diesen Prozess erleichtern. Hierzu wurde ein Vakuumgreifer installiert, mit welchem die Objekte angehoben werden können. Anschließend werden sie in einen Eimer mit Glasur getaucht, um diese außen aufzubringen. Muss die Glasur auch innen, wie beispielweise bei einer Vase, aufgebracht werden, wird das Objekt noch über einen Sprühkopf gehalten.
Der Sprühkopf ist an eine Pumpe angeschlossen, welche die Glasur direkt aus dem Eimer herauspumpt.

Prozesse in der Industrie
In der Industrie gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, Objekte außen und innen zu glasieren.
Um Objekte außen zu glasieren, können diese entweder besprüht werden oder komplett eingetaucht werden. Diese Methoden werden auch in der Majolika verwendet. Dieser Prozess kann auch automatisiert werden. Beim Eintauchen wird so häufig mit großen Becken gearbeitet, in denen Vasen, Tassen oder ähnliche Objekte so in der Glasur rotiert werden können, dass das Innere direkt mitglasiert wird. Beim Sprühen wird das Objekt auf einem Drehteller platziert, gleichmäßig gedreht und mit einer Pistole besprüht.

Das Auftragen von Glasur im Inneren ist aufwändiger, da man hier oft schlechter herankommt, so ist auch das gleichmäßige Verteilen schwieriger. Hier wird das Auftragen der Glasur häufig über einfache Düsen vorgenommen. Beispielsweise wird einfach eine Tasse mit der Öffnung nach unten über die Düse gehoben und das Innere wird so mit Glasur ausgespült. Auch kann Glasur direkt in das Objekt gefüllt werden, anschließend wird es geschwenkt und die überflüssige Glasur wieder ausgeschüttet.

  Mit Unterstützung von Prof. J. Walter Wintersemester 2019 / 2020