Prof. J. Walter - Informationstechnik, Mikrocomputertechnik, Digitale Medien Weiterentwicklung
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Entwicklung eines Seilroboters zur Beschriftung von Oberflächen
Development of a Cable Robot for Plotting on Surfaces
Sommersemester 2019
jato1016

Weiterentwicklung

Force Feedback System, als Open-Source-Variante z.B. realisierbar mit oDrive:

Mit einem Motor/Encoder-System ist zum einen ein dynamischeres Verfahren der Gondel möglich, da die Motoren höhere Beschleuningungen und Endgeschwindigkeiten erreichen als Schrittmotoren. Zum anderen lässt sich dank des Feedbacks der Encoder eine Seilkraftregelung implementieren.

Erweiterung der Befestigungsmöglichkeiten: Magnetklemme und Scheibensauger

Mit einer modularisierung des Befestigungssystems wird der Roboter vielfältiger einsetzbar. So ist eine Magnetbefestigung bei vielen Tafeln schneller und einfacher zu benutzen als eine Klemmhalterung.

Funk-Gondel

Für Gondeln, die einen Servo als Aktuator verwenden, wird zum Betrieb nur wenig Energie benötigt. Somit liegt es nahe, die Gondel mit einem kleinen Akku und einem Funkmodul auszustatten, sodass diese kabellos betrieben werden kann. Dies sorgt auch für eine bessere Skalierbarkeit und Betriebssicherheit des Roboters, da die Bewegung der Gondel nicht durch ein Verbindungskabel eingeschränkt wird.

Messung des Werkzeug-Anpressdrucks

Durch die Messung des Anpressdrucks des Werkzeuges kann die Wiederholbarkeit des Druckbildes verbessert werden. Außerdem kann so die Verkürzung von Werkzeugen kompensiert werden, die z.B. beim Zeichnen mit Kreide auftritt. Die Stiftabsenkung könnte mit einem Servo mit Feedback-Ausgang realisiert werden, so kann evtl. der Anpressdruck gemessen werden ohne zusätzliche Komponenten in der Gondel zu verbauen. Weitere Möglichkeiten sind z.B. die Stiftabsenkung mit einem Motor/Encoder-System oder die Messung des Anpressdrucks mit einer Wägezelle.

Werkzeugwechsler

Ein Werkzeugwechsler kann mehrfarbigen Druck ermöglichen. Zudem ist es so beispielsweise möglich, nach dem Beschreiben einer Tafel mit Kreide, diese auch wieder zu wischen. Für weitergehende Szenarien kann ein Werkzeugwechsler z.B. die Arbeit an Fassaden ermöglicht werden. Hierzu können Werkzeuge wie Pinsel, Füllspachtel-Extruder, Bohrmaschine, Messkamera und Fensterputzer eingesetzt werden.

Ausrichtung der Motoren bei Installation des Roboters

Die exakte Ausrichtung der Motoren zueinander ist ohne Hilfsmittel nicht möglich. Laserpointer an den Motorhalterungen können eine Ausrichtung der Motoren vereinfachen. Hierfür werden an jedem Motor zwei Laserpointer angebracht, die im 90°-Winkel zueinander stehen und jeweils auf den "benachbarten" Motor strahlen. Zudem befinden sich auf jedem Motor zwei Zielpunkte, die von den Laserpointern der benachbarten Motoren angestrahlt werden. Sofern alle Laserstrahlen auf die entsprechenden Zielpunkte ausgerichtet sind, bilden die vier Motoren ein Rechteck.

Vermessung der Zeichenfläche

Statt die Motoren perfekt zueinander auszurichten, ist es auch möglich, die Abweichungen vom Idealaufbau zu messen und die dadurch entstehenden Fehler in der Kinematik softwareseitig über eine Korrekturmatrix zu kompensieren. Die Anwendung von Korrekturmatritzen wird von der verwendeten Firmware bereits unterstützt. Auch eine automatische Vermessung des Roboters ist durch den Einsatz von TMC-Schrittmotortreibern mit "Sensorless Endstop"-Feature möglich.

Zeichnen mit Kreide

Zeichnungen mit Kreide sind mit dem aktuellen System zwar möglich, allerdings ergibt sich durch den niedrigen Anpressdruck nur ein geringer Kontrast. Zudem sorgt ein ungleichmäßiger Abrieb der Kreide für fehlerhafte Stellen im Plot. Dies kann evtl. durch "andrehen" der Kreide mit einem kleinen Motor verbessert werden.


  Mit Unterstützung von Prof. J. Walter Sommersemester 2019