Nach dem Einbau der Vorschaltgeräte anstelle der HB4-Birnen funktioniert das Xenonlicht problemlos bei stehendem Motor. Nach dem Motorstart flackert erst die eine Seite und geht aus, dann die andere. Schaltet man die Scheinwerfer in diesem Zustand aus und wieder ein, flackern beide nur kurz auf. Die +12V zu den Lampen werden abgeschaltet.
Im Fehlerspeicher erscheint die Meldung "Abblendlicht Masseschluss".
Zu kleine oder fehlende Last wird nicht als Fehler erkannt und führt nicht zum Abschalten der Lampe.
Das Problem könnte auch beim ix35 bestehen.
Der Lampenstrom wird durch eine PWM gesteuert wenn der Motor läuft.
Das Body-Control-Modul (BCM) bzw. die Smart Junction Box (SJB) führt eine Art Soft-Start der Lampen mittels PWM durch. Die Elektronik ist scheinbar in der Lage den Strom zur Lampe zu messen und bei (für Glühlampen) ungewöhnlich hohen Strömen einen Masseschluss festzustellen.
Die Stromaufnahme des Xenon-Vorschaltgeräts kommt der SJB als "Masseschluss" vor. Vermutlich ist der Pufferkondensator im Vorschaltgerät schuld, da dieser bei kurzen PWM-Impulsen hohe Stromstärken aufnimmt, die als Kurzschluss interpretiert werden.
Zum Begrenzen der Stromimpulse könnte in die +12V-Leitung jedes Vorschaltgeräts eine Drosselspule oder ein Widerstand eingesetzt werden. Alternativ wäre auch denkbar, statt der Lampen ein Relais einzusetzen, dass 12V direkt auf die Vorschaltgeräte schaltet.
Ich habe mich für Drosselspulen entschieden, die ich aus alten Computernetzteilen entnommen habe: die größte, mit Drähten bewickelte Drosselspule hat mehrere Wicklungen. Für das Vorschaltgerät wird nur eine der Wicklungen benötigt. Ich habe dazu die (längere) rote Wicklung mit dickem Draht drauf gelassen, den Rest (also die gelben) abgewickelt. Die 12V-Leitung zum Vorschaltgerät wird aufgetrennt und die Drossel mit einer parallelen Freilaufdiode SB540 (entgegen Stromrichtung) eingeschleift. Die Freilaufdiode ist notwendig um die negativen Spannungsspitzen beim Pulsende abzufangen.
Die Lösung mit Widerstand habe ich nur ansatzweise geprüft. Im Gegensatz zu den "Error Cancellern" für LED-Lampen wird hier der Widerstand nicht zur Simulation der Lampe benutzt, sondern zur Strombegrenzung und wird deshalb nicht parallel zur Lampe sondern in Reihe mit dem Vorschaltgerät geschaltet. Für die Wahl ist zu beachten, dass die Leistungsaufnahme des Vorschaltgeräts bei ca. 35W liegt. Ein 0,47Ω-Widerstand würde dabei bei 14,4V zu einem Spannungsabfall von 1,25V führen (=3,4W), bei 12V sind es 1,6V / 5,3W [=(U-(U^2-4*Rv*P)^(1/2))/2/Rv)]. Der Widerstand sollte so klein wie möglich gewählt werden, gerade so, dass kein "Masseschlussfehler" erkannt wird. Bei mehr als 0,68Ω ist Spannungsabfall und Verlustleistung über dem Widerstand zu groß.
Der Versuch mit einem 0,47Ω-Widerstand brachte keinen Erfolg.
Tauscht man die original Scheinwerfer 92101/92102 3Z000 gegen die Hyundai-Xenon-Scheinwerfer 92101/92102 3Z020, besteht ein ähnliches Problem: nach Motorstart blinken beide Scheinwerfer ständig kurz auf.
[08.07.2024]
Im BCM versagen oft die aufgelöteten Blinker-Relais NEC EP2-3L1T (16V 25A 50mΩ, 6,5V must operate voltage, SPDT-NO). Als Vergleichstyp kann auch EP2-3N1ST (sealed) oder EP2R-B3G1T/EP2F-B3G1ST (high carrying current) eingesetzt werden. Das Blinkerrelais ist das ohne Umkreisung ('RL2'), der zwei nebeneinanderliegenden Relais auf der Platine des BCM. Weiteres ist im BCM Turn Signal Fix zu finden.
[29.08.2014]